Sebastian Herre

In loser Folge wollen wir Euch in den nächsten Wochen einige unserer aktiven Mitglieder vorstellen. Die Feuerwehr Northeim – Bürger der Stadt Northeim.

Heute: Sebastian Herre, Mitte 20, wohnt in der Südstadt.

Wann und Wie bist Du zur Feuerwehr gekommen und warum engagierst Du Dich?

Ich bin mit 8 Jahren in die Kinderfeuerwehr Hardegsen eingetreten. Ich bin damals mit einem Spielkameraden immer wieder mit dem Fahrrad an der Feuerwehr vorbeigefahren. Als dort Jugendfeuerwehr-Dienst war, haben wir einfach jemanden angesprochen, was denn da los sei. Seitdem bin ich mit dem Feuerwehr-Virus infiziert. In meiner Familie hat sonst niemand mit der Feuerwehr zu tun. Meine Motivation das Ehrenamt auszuführen ist definitiv der Spaß an der Herausforderung. Ich finde es immer wieder spannend bei einem Einsatz „ins ungewisse“ zu fahren und dann gemeinsam mit den Kameraden die Situation zu meistern. Die Arbeit in der Feuerwehr ist für mich auch eine angenehme Abwechslung zum Berufsleben.

Wovor fürchtest Du Dich? Vor welchen Einsätzen hast Du Respekt?

Angst oder Furcht empfinde ich eigentlich nicht im Zusammenhang mit der Feuerwehr. Wir sind sehr gut ausgebildet und wenn wir doch mal in brenzlige Situationen kommen, empfinde ich das eher als Ansporn mit kühlem Kopf der Situation Herr zu werden. Da wir als Team zusammenarbeiten gelingt uns das auch immer.

Hast Du schonmal daran gedacht aufzuhören?

Auch wenn der zeitliche Aufwand recht hoch ist und es natürlich auch mal Differenzen im Team gibt: Nein, niemals – dafür brenne ich zu sehr für dieses spezielle Hobby.

Gibt es einen Einsatz, der Dich besonders geprägt hat?

Ein Wohnungsbrand vor einigen Jahren ist der Einsatz, auf den ich immer wieder zu sprechen komme. Die Hitze bei diesem Einsatz war enorm und die Personensuche, die wir dort durchführen mussten, wahnsinnig anstrengend. Leider konnten wir dem Bewohner nicht mehr helfen. Da sich in der Wohnung tausende Bücher und viele Möbel befanden, zog sich auch die Brandbekämpfung sehr lange hin und war dementsprechend anstrengend.

Wie denkt Dein Umfeld über Dein Engagement?

Viele Fragen mich, ob ich „bekloppt“ bin (lacht). Vielleicht muss man das auch ein bisschen sein. Wenn ich dann genauer von unseren Einsätzen erzähle und auch davon, was wir als Team bewegen können, dann bekommt man aber schon Anerkennung und Respekt.

Was würdest Du Dir wünschen?

Mehr Respekt in der Bevölkerung vor unserer Arbeit. Es kommt leider immer wieder vor das wir beschimpft werden. Insbesondere im Zusammenhang mit (Verkehrs-)Absperrungen. Das kann ich nicht nachvollziehen. Sorgen macht mir auch, dass die Feuerwehr immer mehr als „Gratis-Dienstleister“ angesehen wird. Einen nächtlichen Mülleimerbrand im Freien kann fast jeder selbst mit einem Eimer Wasser ablöschen. Vielen Leuten ist nicht klar, dass wir das freiwillig machen, von zuhause gerufen werden und am nächsten Tag auch zur Arbeit müssen.

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